Mainboards

Der Commodore PET (später auch als 3000er, 4000er oder 8000er Serie bezeichnet) wurde über viele Jahre gebaut. In dieser Zeit wurde das Board mehrfach geändert um damit neuen technischen Anforderungen gerecht zu werden. Folgende Boards sind bekannt:

1. Das erste Board (ASSY 320008, 320081, 320132 und 320137) hatte bis zu 8 KB statisches RAM (es gab auch eine 4 KB Bestückung) und 14 KB ROM (7 x 2 KB). Der Videoteil ist diskret aufgebaut. Von diesem Board gibt es vier Varianten. Diese unterscheiden sich von der Bestückung der RAMs und ROMs. Entsprechend ob reguläre Bausteine (RAM: 2114, ROM: 2316) oder Commodore eigene (RAM: 6550, ROM: 6540) verbaut wurden.
2. Das folgende Board (ASSY 320351) hat dynamisches RAM (von 8 KB bis zu 32 KB) und verwendet größere ROM-Bausteine (4 KB). Damit gibt es jetzt auch Onboard Steckplätze für Options-ROMs, was das ROM auf max. 26 KB (6 x 4 KB und 1 x 2 KB) vergrößerte. Für das Basic 4.0 mit 18 KB (siehe unten) war mind. dieses Board obligatorisch. Der Videoteil ist immer noch diskret (kein CRTC) aufgebaut.
3. Um bei den nachfolgenden Modellen (8000er Serie) auch 80 Zeichen pro Zeile darstellen zu können, mußten wenn die CPU weiterhin mit 1 MHz läuft, pro Takt immer zwei Zeichen aus dem Video-RAM gelesen werden. Dies erforderte ein neues Board (ASSY 8032004 und 8032030). Dabei wurde der Videoteil nun mit einem CRTC (6845 oder 6545) aufgebaut. Damit konnte die horizontale Synchronisationsfrequenz leicht mittels Software geändert werden. Dies war bei 80 Zeichen pro Zeile notwendig geworden, um einen größeren Monitor (jetzt von 12", zuvor nur 9") zu verwenden.
4. Um jedoch eine universelles Board zu haben, welche auch weiterhin die Unterstützung von 40 Zeichen pro Zeile bietet, wurden nochmals zwei weitere Boards (ASSY 8032080 und 8032090) entwickelt. Damit stand ein sehr flexibles Board zur Verfügung, welches für Geräte der 8000er Serie (inkl. dem SuperPET oder MMF 9000 genannt), aber auch der 4000er Serie verwendet werden konnte. Die damit möglichen 4000er Geräte mit großen 12" Monitor wurden auch als "Fat 40" bezeichnet. Alle Geräte mit diesen Boards konnten durch nachträgliches Bestücken bzw. Änderungen an der Bestückung von 40 Zeichen (4000er Serie) zu 80 Zeichen (8000er Serie) umgebaut werden.
5. Später ging die Entwicklung mit dem 8296 und einem eigenen Board (ASSY 324645) weiter. Hier waren dann durch den Einsatz größere dynamischer RAM-Bausteine (4164, zuvor 4116) insgesamt 128 KB RAM möglich. Dies ermöglichte unterhalb der ROMs auch direkt RAM zu nutzen. Das Board konnte weiterhin auch mit 40 Zeichen pro Zeile arbeiten. Dazu waren jedoch keine Jumper nötig, sondern es mußten zwei ICs (74LS257, UB10 und UB11) umgesetzt werden.

ROMs

Entsprechend der Änderungen von dem Mainboards gab es auch bei den ROMs Änderungen. Diese beinhalteten ein BASIC-Interpreter, welcher sich nach dem Starten automatisch meldete. Außerdem waren die IO-Routinen aus dem Basic ausgelagert und als Kernal (Adressbereich F000-FFFF) bzw. Editor (Adressbereich E000-E7FF) in eigenen ROMs vorhanden.

Viele ROM-Versionen exitsieren in bis zu drei Ausführungen:

1. Als 2 KB-Version für normale ROMs (2316 bzw. als EPROM 2716),
2. als 2 KB-Version für die Commodore eigenen ROMs (6540) oder
3. als 4 KB-Version für ROMs (2332, als EPROM 2532).

Des weiteren gibt es Unterscheidungen bei den BASIC-Versionen:

1. Das Original-Basic (Version 1.0) meldet sich mit *** COMMODORE BASIC ***,
2. ein korrigiertes Basic (Version 2.0), damit die IEEE-Routinen fehlerfrei sind,
3. ein erweitertes Basic (upgrade ROMs oder Version 3.0, meldet sich mit ### COMMODORE BASIC ###) oder
4. das Basic 4.0 (entsprechend auch Version 4.0, meldet such mit *** COMMODORE BASIC 4.0 ***). Hier wurden die Diskettenbefehle ergänzt und damit der ROM-Bedarf auf 18,5 kB erhöht.

Das sogenannte Editor-ROM konnte noch einmal eine Unterscheidung entsprechend dem Verkaufsort (USA mit 60 Hz oder Europa mit 50 Hz), der Anzahl von Zeichen pro Zeile (40 oder 80), der Minitorgröße (9" oder 12") oder der Tastatur (Grafik oder Business) spielen. Damit ergeben sich folgende ROM-Bestückungen:

Editor-ROMs

Das Editor-ROM gibt es in vielen Varianten. Bereits mit dem Basic 3.0 gab es zwei verschiedene Tastaturen. Dies war nötig geworden, da die Anforderungen im geschäftlichen Einsatz doch etwas anderes waren. Durch die nun geänderte Tastaturbelegung war auch eine andere Umsetzungstabelle im Editor-ROM nötig.

Mit dem Basic 4.0 kam eine weitere Änderung. Dieses (und auch nur dieses) lief auch auf den Boards mit dem CRTC (6845 oder 6545). Damit waren horizonalte und vertikale Synchronisationsfrequenzen per Software einstellbar. Dies spiegelte sich durch entsprechende Editor-ROM Versionen wieder. Die vertikale Frequenz paßte sich der entsprechenden Netzfrequenz der Energieversorger im Land an. Das waren zum einen 60 Hz in den USA und 50 Hz in Europa. Außerdem war die horizontale Frequenz entsprechend der Monitorgröße unterschiedlich. Beim kleinen (und alten) 9" Monitor waren 15,625 kHz nötig, während der große 12" Monitor 20 kHz benötigte. Spätere Monitore im neuen Design (8032 SK, 8096 SK, 8296 oder 8296-D) hatten hier noch einmal andere Werte.

Damit ergeben sich hier folgende bekante Editor-ROMs:

nationale Editor-ROMs

Neben der angepaßten Business-Tastatur waren in einzelnen Ländern auch landesspezifische Sonderzeichen nötig. Diese waren jedoch nicht immer direkt über die Tastatur als einzelne Taste einzugeben, sondern als Sequenz über Dead-Key-Tasten. Daher war für diese Länder eine Erweiterung im Editor-ROM nötig.

Mit dem 8296 konnte das Editor-ROM fast 4 KB groß sein (256 Bytes wurden weiterhin als IO-Bereich ausgeblendet). Die Basis für diese national Editor-ROMs waren in alles Regel die 50 Hz-Version (Europa) für die Business-Tastatur und 80 Zeichen auf 12"-Monitor, also das 901474-04.

Adapter für ROMs im 8296

Das alte Basic 4.1 wurden auch im neueren 8296 Mainboard (ASSY 324645) verbaut. Dazu wurden aus den vier 4 KB ROMs (2332) auch zwei 8 KB (nur als EPROM 2764 bekannt) und ein 16 KB ROM (23128) produziert. Der Inhalt ist dabei identisch. Nur die Anordnung ist teilweise wegen dem ausgelassenen Bereich E000-EFFF etwas ungewöhnlich.

Kommen die vier 4 KB ROMs (901465-23, 901465-20, 901465-21 und 901465-22) zum Einsatz, gibt es dafür den Adapter 324887-01.

• 324878-01 beinhaltet 901465-20 und 901465-21
• 324878-02 beinhaltet 901465-23 und 901465-22

Für diese beiden 8 KB EPROMs (324878-01 und 325878-02) gibt es den Adapter ...

• 324746-01 beinhaltet 324878-01 und 324878-02

Dieses ROM kann direkt ohne Adapter gesteckt werden.